Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Chursdorf

In den frühesten Jahren der Geschichte waren die Bürger den verheerenden Bränden meist schutzlos ausgeliefert.

Bereits im 18. Jahrhundert gab es eine Feuerordnung, welche besagte, dass jeder Hausbesitzer mindestens zwei Feuereimer und andere Behältnisse für Wasser bereitzuhalten hat. Scheunen und andere leicht brennbare Objekte durften nicht mit Kienspänen oder zerbrochenen Lampen betreten werden.

Zur Hilfeleistung bei der Feuerbekämpfung waren alle männliche Bürger verpflichtet.

Bereits seit dem Jahr 1828 hatte die Gemeinde eine Spritze mit zwei Kolben. Übungen mit der Spritze wurden am Johannigsschürtage vorgenommen und von zwei Spritzenmeistern geleitet, die seitens des Gemeinderates ernannt wurden.

1847 ernannte man noch zwei Feuerläufer, die bei ausbrechenden Bränden in der Umgebung die Entfernung und den Ort des Feuers feststellen und wenn es im Umkreis von zwei Stunden aufgegangen war, durch Hornstöße die Spritzenmannschaft herbeirufen sollten, damit sie mit der Spritze zur Hilfeleistung ausrückten.

1865 organisierte das Gerichtsamt Penig das Feuerlöschwesen in den ihnen unterstellten Orten. Alle Löschmannschaften erhielten besondere Zeichen. Unentschuldigtes Wegbleiben oder Zuspätkommen wurde unter Strafe gestellt.

An die Spitze des Chursdorfer Feuerlöschwesens stellte man den Gutsbesitzer Wilhelm Eidner als Feuerlöschdirektor, zum Stellvertreter berief man den Gemeindevorstand Seifert.

1874 entstand auch in Chursdorf eine freiwillige Feuerwehr, allerdings nicht ohne Widerspruch der Kreise, die die bisherigen Einrichtungen für mehr als genügend erachteten. Zu ihrer Ausrüstung trug die Gemeinde 100 r. Taler bei, die die Königliche Amtshauptmannschaft auf ein diesbezügliches Gesuch zurückerstattete.

Die neuentstandene Wehr schloss sich anfangs dem Chemnitzer Inspektionsverband an, trat aber bei der Bildung des Rochlitzer Verbandes zu diesem über. Ihre Uniform bestand aus grauer Drillichbluse und Lederhelm mit Metallbeschlag. Im Jahr des 25jährigen Bestehens erhielten die Mitglieder neue Helme und dunkle Stoffjoppen. Wozu die Gemeinde 250 Mark bewilligt hatte - mit der Bedingung, diese Bekleidung bleibt Eigentum der Gemeinde und darf nur zu Feuerwehrzwecken Verwendung finden.

Seit dem Jahre 1828 hatte die Gemeinde eine Spritze, die mit zwei Kolben arbeitete. Sie wurde 1874 durch eine Neue ersetzt, die „Baldauf Chemnitz” incl. 3 Schlauchstücken für 486 r. Taler lieferte. Das Kapital wurde beim Landwirtschaftlichen Kreditverein entlehnt und in jährlichen Zinszahlungen amortisiert.

Die alte Spritze bewahrte man bis 1877 auf. Da aber das Spritzenhaus nicht den nötigen Raum bot und Beschädigungen nicht ausblieben, veräußerte man sie. Das Metall wurde gegen Schläuche im Wert von 75 Mark eingetauscht, der Wagen fand einen Abnehmer im Dorfe. Der Unterkunftsort der Spritze, das Spritzenhaus, befand sich von 1828 bis 1881 im Backmannschen Grasgarten. Dort gestattete man dem Erbauer des Backmannschen Wohnhauses, damit sein Bauplatz an Umfang zunahm, dass er das Spritzenhaus abtrage und auf seine Kosten 8 Ellen dorfabwärts wieder aufbaue. Als man 1886 einsah, dass es den Aufgang zur neuerbauten Schule beeinträchtigte, wurde sein Abbruch beschlossen. Der Maurer Helaß erbaute 1887 ein Neues auf dem noch vorhandenen Gemeindeplatz an Wilhelm Eidners - des Ortsrichters - Grenze. Die Kosten trug die Gemeindekasse.

Bei auswärtigen Feuern musste man ja im gewissen Umkreis zu Hilfe eilen. Da brauchte man zum Spritzentransport einen Fuhrmann, den man aus den Pferdebesitzern des Ortes nahm, die der Reihe nach diesen Dienst gegen Entgelt übernehmen sollten. Doch schon 1859 räumte man dem die Fuhre ein, der am ersten mit seinen Pferden am Spritzenhaus erscheine, versprach ihm auch die Hälfte der etwa erworbenen Prämie.

1890 gab man die Reihenfolge völlig auf, wählte einen bestimmten Fuhrmann und versprach ihm 10 Mark pro Fuhre.

Zur schnellen Wasserzuführung an die Brandstelle schaffte man von 1857 bis 1862 auf Anordnung des Amtes sogenannte Sturmfässer an. Es waren starke, sich nach oben verjüngende Tonnen, die auf Kufen stehend mit Wasser gefüllt einem Brand zugeführt werden sollten, meist aber leer ankamen, da sie bei dem schnellen Transport ihren Inhalt einbüßten.

Seit 1868 wies man ihnen einen bestimmten Standort an, versteigerte sie aber 1875, da sie infolge der neuen Spritze, die einen Zubringer besaß, überflüssig wurden.

1891 wurde eine lange Leiter mit Stützen beschafft, zu deren besseren Transport der Feuerwehrhauptmann Friedrich Kühn einen zweirädrigen Karren schenkte sowie aus dem Holz des Armenhauses beim oberen Gemeindeteich ein Geräteschuppen hergestellt wurde.

Ziemlich oft erwarb sich die Chursdorfer Löschmannschaft die von der Brandversicherungskasse ausgesetzten Prämien.

1859 teilte man sich die Prämie zwischen Gemeindekasse und Fuhrmann.

Schon 1861 bedachte man aber jeden Mann, der beim Spritzendrücken geholfen hatte mit je 6 Groschen, was man 1871 auf 4 Groschen herabsetzte, damit der Rest den Feuerlöschgeräten zugute käme.

1877 wollte man die ganze Summe, mit Ausnahme der Fuhrmannsprämie, der Feuerwehr überweisen, aber zu einem Fond als Grundstock einer Feuerwehrkrankenkasse aufsparen.

Von 1881 bis 1894 überlässt man die Prämien bedingungslos der Feuerwehrkasse. Zur Deckung der nötigen Bedürfnisse wurde jederzeit eine Kasse geführt, die alljährlich Rechnung ablegte. In sie flossen die Beiträge der Versicherungen und gewisse Prozente der Brandkassenbeiträge.

Nach Errichtung der Feuerwehr wurden sie nach einem darauf bezüglichen Gesuch auf 2% erhöht.

Auszug aus der Dorfchronik des Heimatforschers Oberlehrer Arthur Beil 1884 - 1905:

Im Jahr 1874 (Tag und Monat sind aus der Niederschrift nicht ersichtlich) fanden sich 44 verantwortungsbewusste Männer zusammen und gründeten eine Spritzenschar. Diese Männer verpflichteten sich durch eigenhändige Unterschrift, der Spritzenschar für ein Jahr anzugehören.

Diese 44 Männer der Spritzenschar waren:
Hermann Eidner I, Franz Karte, Gotthold Liebing, Reinhard Hofmann, Oskar Heinig, Franz Winkler, August Hietschold, Wilhelm Werner, Friedrich Lindner, Ernst Eidner, Karl Gebauer, Bernhard Kretzschmar, Hermann Sachse, Gottlieb Wünsch, Friedrich Kühn, Hermann Seifert, Gustav Beier, Reinhold Scheffler, Hermann Karte, Julius Seifer, Ferdinant Riedel, Gottlob Juchler, David Seifert, Hermann Winkler, Hermann Schubert, Hermann Schuhmann, Ernst Burkhardt, Bernhard Eidner, Friedrich Steinert, Franz Juchler, Anton Hoppe, Wilhelm Wünsch, Hermann Nagel, Franz Landgraf, Friedrich Zacharias, August Harzdorf, Gottlob Rost, August Hoppe, Karl Weber, Wilhelm Eidner, Hermann Roscher, Wilhelm Hoppe, Gustav Schulze, Friedrich Wagner, Hermann Eidner II.

Mit dem Kauf der neuen Handdruckspritze wurde die Spritzenschar in eine Freiwillige Feuerwehr verwandelt.

Es wurden am 01. September 1874 ein Grundgesetz und allgemeine Dienstvorschriften der Freiwilligen Ortsfeuerwehr zu Chursdorf schriftlich niedergelegt.

Das Grundgesetz bestand aus 19 Paragraphen,
z.B. §3:
„Die Feuerwehr besteht aus:
1. einer Abteilung Steiger-, Pionier- und Rettungsmannschaft
2. einer Abteilung Löschmannschaften
3. einer Abteilung Wachmannschaften
4. einer Abteilung Verpflegungsmannschaften”

Allgemeine Dienstvorschriften bestehend aus 12 Paragraphen,
z.B. §5:
„Versäumnisse jedes Mitgliedes werden
a) bei Versammlungen mit 10 Pfg.
b) bei Übungen mit 20 Pfg.
c) bei Schadenfeuer mit 50 Pfg.
bestraft. Der Kommandant hat doppelte Strafe zu bezahlen.”

z.B. §6:
„Entschuldigungen wegen Versäumnis müssen sofort oder spätestens 24 Stunden nach jedem im §5 genannten Falle beim Feldwebel angebracht werden.”

Durch den 1. Weltkrieg entstand ein Rückgang der Mitglieder in der Wehr. Am 04.07.1914 beriet der Gemeinderat über die Einführung einer Pflichtfeuerwehr, welche mit Beginn des Jahres 1915 eingeführt wurde.

Die Mitgliederzahl wurde 1917 erhöht, alle Männer im Alter von 15 - 60 Jahren wurden zur Pflichtfeuerwehr berufen. Erst 1930 wurden nur noch Männer im Alter von 20 - 30 Jahren verpflichtet. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges wurden die Männer der Pflichtfeuerwehr, welche weiterhin im Dienst der Feuerwehr bleiben wollten, in die Freiwillige Feuerwehr übernommen.

Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges führten 7 Wehrleiter die Wehr zu einem sich ständig verbesserten Stand der Technik und der Brandbekämpfung.

Durch den grausamen 2. Weltkrieg wurden viele Pläne der Wehr zum Scheitern gebracht.

1947 nach der Zerschlagung des Faschismus übernahm die dezimierte Wehr kommisarisch Kamerad Richard Hoppe. Viele alte Pläne zur Weiterführung der Wehr wurden wieder aufgegriffen und durch Zusammenarbeit der Wehr, der Bürgermeister, der Abteilung Feuerwehr Mittweida, der Volkspolizei und der Einwohner sowie dem Leisten vieler freiwilliger Arbeitsstunden wurden diese Pläne Wirklichkeit.

Am 03. November 1968 wurde eine Frauenlöschgruppe gebildet. 9 Mädchen erklärten ihre Bereitschaft. Dies waren Sonja Lippmann, Annerose Opitz, Sabine Doßmann, Heidi Ulisch, Maria Weber, Elke Lichtenstein, Margot Semper, Dagmar Doßmann, Irma Kant.

In den Jahren bis 1970 wurde eine gute Arbeit in der Wehr geleistet. Durch Desinteresse am Dienst vieler Kameraden und der nicht arbeitenden Wehrleitung waren die Jahre 1971 bis 1973 die schlechtesten im Bestehen der Wehr. Mit der bevorstehenden 100-Jahrfeier 1974 und einer neuen Wehrleitung wurde diese passive Phase überwunden und es entstand wieder eine stabile Wehr, die viele Höhepunkte und Leistungen bis heute erbrachte. Es gab auch seit Bestehen der Wirkungsbereiche eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren und der Stützpunktfeuerwehr Penig. Hier soll die gute Arbeit der Wirkungsbereichsleitung gewürdigt werden.

Die Freiwilligen Feuerwehren waren in den Kreisen der ehemaligen DDR bis in die jüngste Gegenwart in Wirkungsbereiche eingeteilt. Für die aufopferungsvolle und selbstlose Arbeit der Wirkungsbereichsleitung Penig unter Leitung des Kameraden Brandinspektor Georg Rudloff an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Aber nicht nur im tätigen Brandschutz, sondern auch im vorbeugenden Brandschutz hat unsere Wehr in diesen Jahren eine gute Arbeit geleistet. Es wurden Schulungen der Hausbrandschutzverantwortlichen durchgeführt und jährlich zur Brandschutzwoche vor der Winterperiode führten unsere Kameradinnen und Kameraden Brandschutzkontrollen im Wohnsektor durch. Ziel war, die Bürger im Gespräch aufzuklären und somit Schäden zu verhindern.

Die politische Wende des Herbstes 1989 in der DDR, die in der Folge zur Wiedervereinigung Deutschlands führte, brachte neue Strukturen für die Feuerwehren. So wurde die Kommune (Gemeinde) Träger der Freiwilligen Feuerwehren. Im Kreis Rochlitz wurde unter der Leitung des Kameraden Brandinspektor Stefan Frommhold (Wehrleiter in Lunzenau) und Brandinspektor Jochen Sparschuh (Wehrleiter in Penig) der Kreisfeuerwehrverband am 22. September 1990 gegründet. Die FFW Chursdorf ist seit diesem Tag Mitglied im Kreisfeuerwehrverband, eingetragen im Vereinsregister des Kreisgerichtes Rochlitz unter der Registernummer: VR 174. Gleichzeitig wurde am 29. September 1990 der Landesfeuerwehrverband Sachsen gegründet.

Mit der Übernahme der Feuerwehren durch die Kommune konnte sich unsere Wehr einen langjährigen Wunsch erfüllen. Durch die Kameraden der Wehr und der Finanzierung durch die Gemeinde wurde ein Fahrzeug vom Typ B1000 gekauft und als Kleinlöschfahrzeug umgebaut. Weitere Mittel wurden bereitgestellt für den Kauf von Druckluftatemgeräten, Funk für das Löschfahrzeug, Handsprechfunkgeräte, Einsatzkleidung, Sirenenalarmierung über Funk, Ausbau eines 2. Geräteraumes sowie ein Videogerät zur besseren Schulung der Kameraden. Das alles ist eine große Herausforderung für alle Kameraden, sich mit der neuen Technik vertraut zu machen und mit guten Ergebnis in das Jubiläumsjahr 1994 zu gehen.

Am 04. und 05. Juni 1994 feierte die Freiwillige Feuerwehr Chursdorf ihr 120jähriges Bestehen mit den Einwohnern unserer Gemeinde.

Am 02. März 1996 wurde der Kreisfeuerwehrverband Rochlitz aufgelöst, und am 16. März 1996 der neue Kreisfeuerwehrverband Mittweida aus den Verbänden Rochlitz und Hainichen gegründet. Zum Vorsitzenden wurde der Kamerad Manfred Dombrowe gewählt.

Im Jahre 1999 wurde unsere Gemeinde in die Stadt Penig eingemeindet. Die Freiwillige Feuerwehr Chursdorf wurde übernommen und ist seit dem eine Ortsfeuerwehr der Stadt Penig. Die Stadt Penig unterhält zur Zeit neun Ortsfeuerwehren.

Wehrleiter von der Gründung bis zur Gegenwart

1874 - 1884 Wilhelm Eidner
1885 - 1894 Friedrich Kühn
1895 - 1904 Bernhard Hartig
1904 - 1905 Führung durch den Stellvertreter Hermann Eidner
Nov. 1905 - 1910 Emil Schlegel
1910 - 1930 Max Richter
Feb. 1930 - 1946 Oskar Sachse
1947 - Dez. 1950 Richard Hoppe
Jan. 1951 - Dez. 1962 Martin Mehnert
Jan. 1963 - Jan. 1988 Edgar Lippmann
Feb. 1988 - heute Werner Kästner

Vorhandene Löschgeräte

1928 - 1874 Spritze mit zwei Kolben
Sturmfässer
Eimerketten und Feuerpatschen
August 1874 Handdruckspritze mit Pferdezug
14. Nov. 1931 Motorspritze TS 6 von der Firma Müller aus Döbeln
1951 Nach 77 Jahren Dienst wurde die Handdruckspritze verschrottet.
13. Juli 1954 Beim Hochwassereinsatz in Penig fiel die TS 6 durch Wicklungsschaden aus.
10. Sep. 1954 Die Wehr erhielt einen Tragkraftspritzenanhänger mit einer neuen TS 8.
1991 Kauf eines kompletten TSA von der Firma Modedruck Gera, Betriebsteil Mühlau
24.08. - 14.10.1991 Unsere alte TS 8 wurde in Flöha generalüberholt.
18. Mai 1992 Durch eigene Initiative der Kameraden und der Finanzierung durch die Gemeinde wurde ein Kleinlöschfahrzeug B 1000 aufgebaut.
16. Dezember 1997 Neues Löschfahrzeug TSF mit IFEX 3000 und einer TS 8 Typ Iveco Magirus von der Brandschutztechnik Görlitz GmbH
1998 Der B1000 wurde zum Mannschaftsfahrzeug umgebaut.
August 2002 Durch den Hochwassereinsatz wurde eine Schmutzwasserpumpe der Firma Mast gekauft.
Februar 2003 Kauf einer Beleuchtungseinheit mit Generator

Alarmierung

Bis Juli 1953 erfolgte die Alarmierung durch Signalhörner.

Die Signalisten waren die folgenden Kameraden:
1930 Hermann Zacharias
1930 Kurt Weißert
1930 Walter Juchler
1932 Martin Mehnert
1932 Otto Juchler
1936 Erich Nitsche
1948 Ehrenfried Graichen
1953 Gerhard Schlegel

Im Juli 1953 erfolgte der Einbau einer elektrischen Sirene auf dem Gebäude der Schule.

Durch die Kameraden Schlegel und Hoppe wurde trotz Sirene noch bis ins Jahr 1965 mit dem Signalhorn zum Dienst geblasen.

Gerätehäuser

Das erste Gerätehaus befand sich bis 1881 im „Backmannschen Garten”.

Das zweite Gerätehaus wurde 1887 für die Handdruckspritze erbaut. In einem Gewölbe im „Juchlerschen Grundstück” war die TS 6 untergebracht.

Am 01. Oktober 1951 wurde mit dem Bau eines neuen Gerätehauses begonnen. Von den Kameraden wurden 1.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Durch eine Spendenaktion unserer Bürger wurden 1.250,00 Mark erbracht. Am 01. Pfingstfeiertag 1952 war Einzug ins neue Gerätehaus.

Am 09. April 1979 wurde mit dem Anbau und Umbau des Gerätehauses begonnen. Auch bei diesem An- und Umbau des Gerätehauses wurden über 1.200 Stunden freiwilliger Arbeitsstunden durch die Kameraden der Wehr geleistet, z.B. wurden beim Abbruch der Gaststätte „Pumpschänke” Balken für den Dachstuhl und Dielenbretter für den Gerätehausbau gewonnen. Auch die LPG Chursdorf erbrachte kostenlose Leistungen.

Trotzdem musste unsere Gemeinde unter Leitung des Bürgermeisters Fritz Ruschke noch 18.157,55 Mark bezahlen. Der Einzug ins erweiterte Gerätehaus fand am 15.Januar 1981 statt.

Am 04. Mai 1998 war Baubeginn für den Umbau und die Sanierung des alten Gerätehauses. Das neue TSF wurde im Gehöft Donner untergestellt und der B1000 stand im Landgut. Beide Fahrzeuge waren einsatzbereit. Am 17. August 1998 konnte das sanierte und erweiterte Gerätehaus vom Bürgermeister Manfred Thiele der Feuerwehr übergeben werden. Das war der nunmehr sechste Umbau des Gerätehauses in 130 Jahren.

Jubiläen

Bis 1949 wurden aller 25 Jahre ein Jubiläum gefeiert. Danach gab es bis 1964 diesen Höhepunkt aller 5 Jahre. Von 1964 bis 1994 vergingen jeweils 10 Jahre bis zur nächsten Jahrfeier. Es wurde dann beschlossen, nach 5 Jahren das 125. Bestehen der Wehr wieder zu feiern.

Der Höhepunkt war die Fahnenweihe, ein von den Kameradinnen und Kameraden der Wehr lang ersehnter Wunsch. Durch viele Sponsoren war es dann möglich geworden. Bei schönem Wetter nahm diesen feierlichen Akt der Kreisbrandmeister Kamerad Filusch auf dem Festplatz vor. Begleitet wurde die Zeremonie von den Fahnenträgern der Wehren Langenleuba-Oberhain, Lunzenau und Mühlau. Im Anschluss wurde die Festveranstaltung im Festzelt fortgesetzt. Als Gäste und Gratulanten waren anwesend: der Landrat Dr. Andreas Schramm, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Kamerad Dombrowe, die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Penig Frau Dr. Drechsler, die Vertreter der Wehren Burgstädt, Penig, Lunzenau, Mühlau, Langenleuba-Oberhain, Tauscha, Markersdorf und Zinnberg/Thierbach

10./11. September 1899 25-Jahrfeier
06./07./08. September 1924 50-Jahrfeier
03./04. September 1949 75-Jahrfeier
20. Mai 1954 80-Jahrfeier
30. Mai 1959 85-Jahrfeier
31. Mai 1964 90-Jahrfeier
08. Juni 1974 100-Jahrfeier
02./03. Juni 1984 110-Jahrfeier
04./05. Juni 1994 120-Jahrfeier
1999 125-Jahrfeier mit Fahnenweihe
2004 130-Jahrfeier

Leistungsnachweise der Wehr

15. Mai 1955 Überprüfung der Wehr und der dazugehörigen Brandschutzkontrolle. Es wurde die Note „Gut” vergeben.
18. Mai 1958 erfolgte die nächste Überprüfung der Wehr. Ergebnis Note „Sehr Gut”.
1963 Teilnahme am Feuerwehrkampfsport in der Disziplin 4x100m Feuerwehrstaffette. Von 30 Mannschaften wurde der 9. Platz erkämpft.
28. September 1969 Ablegung der Leistungsstufe III. Die Wehr erhielt die Note „Bestanden” und eine Prämie von 300,- Mark.
23. Oktober 1976 Ablegung der Leistungsstufe II. 600,- Mark Prämie
22. Oktober 1977 Ablegung der Leistungsstufe II. 1.000,- Mark Prämie
31. März 1983 Ablegung des Titels „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr”. 250,- Mark Prämie
28. August 1986 Erste Verteidigung des Titels „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr” mit Erfolg abgelegt. 500,- Mark Prämie
22. September 1989 Erneute Verteidigung des Titels „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr” mit Erfolg abgelegt. 400,- Mark Prämie

Löschwasserversorgung

Für die Löschwasserversorgung standen 4 Löschteiche zur Verfügung, welche immer instand gehalten werden müssen.

1956/1957 wurde der Teich bei Schlegel, Gerhard geschlämmt
1960 Der Löschwasserteich im Oberdorf bei Bauer Erich Lindner wurde geschlämmt.
1964 Schlämmen des Teiches bei Schlegel, Gerhard
1966 Schlämmen des Teiches am Gasthof
01. April 1985 Ausbau des Löschteiches am Gasthof durch die Fa. Kirmse Mühlau. Fertigstellung im Oktober 1985
1991 wurde der Teich am Ortsausgang in Richtung Helsdorf mit einer Staumauer versehen und kann als Löschteich benutzt werden.
1992 Im Oktober wurde der Feuerlöschteich bei Schlegel, Gerhard von einer Baufirma ausgebaut und am 14. Januar 1993 von dem Kameraden Kutschbach, Peter angestaut.

Somit stehen im Jubiläumsjahr 1994 drei neu ausgebaute Löschteiche sowie ein privater Teich bei Donner, Gerhard der Wehr zur Brandbekämpfung zur Verfügung, welche gleichzeitig zur Verschönerung des Dorfbildes beitragen.

Brände / Einsätze

1931 Scheunenbrand bei Georg Seifert
09./10. Januar 1932 brannte der Gasthof bis auf die Grundmauern nieder
13. Februar 1945 Flugzeugabsturz bei Müller, Fritz
20. April 1952 Scheunenbrand durch Blitzschlag bei Müller, Fritz
06. Juli 1954 Hilfeleistung bei Hochwasserkatastrophe in Penig
30. Juli 1954 Nachts 02:00 Uhr Wohnungsbrand bei Kurt Krostitz im Bauerngut Otto Heinig
1959 Dachstuhlbrand im Haus von Emil Fischer
31. Juli 1970 Hilfeleistung durch wolkenbruchartige Niederschläge
09. Oktober 1971 Waldbrand in der Nähe der Gaststätte „Höllmühle”
29. Juni 1974 Brand eines Seitengebäudes bei Pfefferkorn, Gottfried. Zum Einsatz kam die Wehr Penig und die Wehr von Chursdorf
09. August 1975 Brand eines Dunghaufens im Rinderstall der LPG
13./19. August 1977 Die Wehr leistete Hilfe beim Auspumpen der Keller und bei Aufräumarbeiten.
20. März 1983 PKW-Brand bei Ranft, Heinz
1985 Hilfeleistung der Wehr bei Windbruch
11. August 1986 Hilfeleistung durch Auspumpen des Kellers in der Gaststätte „Höllmühle” nach einem Gewitter.
16. Juli 1987 Brandeinsatz um 21:15 Uhr am Neubauerngut Landgraf, Erich. Wasserförderung über 1.000 m Wegstrecke. Zur Brandbekämpfung waren im Einsatz die Wehren Burgstädt, Penig, Lunzenau und Chursdorf
03. Dezember 1989 07:30 Uhr Wohnungsbrand im Grundstück Nr. 78
03. September 1991 15:00 Uhr kam es zum Brand des Getreidefeldes an der Gartenanlage „Höllmühle”. Zum Einsatz kamen die Wehren Penig und Lunzenau mit Tanklöschfahrzeugen sowie die Wehr Chursdorf

Quellennachweis

  1. Akten der FFW Chursdorf
  2. Festschriften zum 100./120./130. Jubiläum
  3. Dorfchronik: Oberlehrer Arthur Beil 1884-1905
  4. Unterstützung: Dorfchronist Herr Klaus Oehmig
  5. Wehrleiter FF Chursdorf Hauptbrandmeister Werner Kästner
  6. Feuerwehrausschuss FF Chursdorf